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GEROS-ISS
- Schematische Übersicht über das GEROS-Experiment, das an Bord der Internationalen Weltraumstation ISS installiert werden soll. Rote Linien symbolisieren die GNSS-Reflektometriemessungen über Wasser, Eis und Land. Blaue Linien zeigen die kohärenten Reflektometrie- und Radiookkultationsmessungen und in grün sind die Signale dargestellt, die aus Zenitrichtung empfangen werden und zur Bestimmung der genauen Bahninformation (Position und Geschwindigkeit) der GEROS-Nutzlast und für 3D-Rekosntruktionen der Elektronendichte über der ISS genutzt werden.
[1]
- © J. Wickert (TUB/GFZ)
GEROS-ISS [1] ist ein
neuartiges Experiment zur Klimaforschung, welches im Rahmen einer
Ausschreibung der Europäischen Weltraumbehörde ESA 2011 zur
Durchführung auf der Internationalen Weltraumstation ISS
vorgeschlagen wurde. Der Vorschlag des internationalen Teams aus
Deutschland, USA, Dänemark, Schweden, Schweiz, Schweden und Spanien
wurde als einziger von ca. 25 eingereichten Vorschlägen für weitere
Studien ausgewählt.
Im Rahmen von GEROS-ISS sollen Signale
von Navigationssatelliten zur Fernerkundung von Ozean-, Eis-, und
Landoberflächen sowie zur Atmosphärensondierung genutzt werden und
daraus Informationen über Klimaänderungen abgeleitet werden.
Hauptmissionsziel ist die genaue Bestimmung der Höhe der
Meeresoberfläche mit reflektierten GNSS-Signalen.
Gegenwärtig ist eine von der ESA eingesetzte Wissenschaftlergruppe
unter Leitung von Prof. Wickert (GFZ) damit beschäftigt, die
wissenschaftliche Vorbereitung des Experiments zu koordinieren und bei
der technischen Umsetzung mitzuwirken. Diese Umsetzung wurde mit zwei
von der ESA beauftragten Machbarkeitsstudien von Industriekonsortien
geleitet durch ADS (Airbus Defense and Space, Madrid, Spanien) und TAS
(Thales Alenia Space, Rom, Italien) näher untersucht (Phase A
Studien). Diese Studien wurden in 2016 beendet. Zusätzlich wurde die
zweijährige wissenschaftliche Studie GARCA unter Leitung des GFZ in
2016 abgeschlossen [2].
GFZ ist neben der
wissenschaftlichen Koordinierung vor allem mit der
GNSS-Phasenaltimetrie [3] und mit Untersuchungen zur Nutzung der
neuartigen GNSS-R Daten zur Verbesserung von Ozeanmodellen [4] in
GEROS einbezogen.
Derzeit läuft eine ESA-Studie zur
Kostenreduzierung der Mission, die Ende 2017 abgeschlossen wird.
Zusätzlich ist im Rahmen des aktuellen Earth Explorer 9 calls die
Mission G-TERN [5] im Juni 2017 eingereicht worden, die auf dem
technischen Konzept von GEROS aufbaut. G-TERN wird gemeinsam von Jens
Wickert (GFZ) und Estel Cardellach (IEEC, Spanien) koordiniert.
GARCA Projekt [2]
Internetinformation bei der
Europäischen Weltraumbehörde ESA
[3]
Referenzen:
[1] Wickert, J., et al.,
GEROS-ISS: GNSS REflectometry, Radio Occultation, and Scatterometry
Onboard the International Space Station, IEEE Journal of selected
topics in applied Earth observations and Remote Sensing, Vol. 9,
Issue: 10, p. 1_30, 10.1109/JSTARS.2016.2614428, 2016.
[2]
GARCA team, GNSS-R assessment of requirements and consolidation of
retrieval algorithms, Final Project Report, ESA-AO1-7850/14-GARCA-FR,
pp 463, 2016.
[3] Semmling, M., Leister, V., Saynisch, J.,
Zus, F., Heise, S., Wickert, J. (2016): A Phase-Altimetric Simulator:
Studying the Sensitivity of Earth-Reflected GNSS Signals to Ocean
Topography. - IEEE Transactions on Geoscience and Remote Sensing, 54,
11, p. 6791-6802.
[4] Saynisch, J., Semmling, M., Wickert,
J., Thomas, M. (2015): Potential of space-borne GNSS reflectometry to
constrain simulations of the ocean circulation. - Ocean Dynamics, 65,
11, p. 1441-1460.
[5] Wickert, J./Cardellach, E. et al.,
G-TERN: GNSS Transpolar Earth Reflectometry moNitoring system,
Proposal for an Earth Explorer 9 Mission, European Space Agency,
2017.
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