Inhalt des Dokuments
AtmoSat
- Blick auf das Hauptinstrument von AtmoSat zur „neuartigen“ Infrarot-Fernerkundung (bildgebenden Horizontsondierung)
[1]
- © P. Preusse (FZJ)
Höchstmögliche Bewertung für
Klimaforschungs- und Datenprojekt AtmoSat durch Wissenschaftsrat (GFZ
Nachrichten 18.07.2017)
Chemische und physikalische
Prozesse in der mittleren Atmosphäre zwischen fünf und hundert
Kilometern Höhe haben Einfluss auf das regionale und globale Klima.
Welchen? Das will AtmoSat untersuchen. Das gemeinsame Vorhaben des
Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Forschungszentrums
Jülich (FZJ), unter Beteiligung des GFZ, kombiniert ein
Satelliten-Beobachtungssystem und die zugehörige Dateninfrastruktur.
Das Projekt erhielt nun von einem Ausschuss des Wissenschaftsrats, der
die Bundesregierung zur Entwicklung von Wissenschaft und Forschung
berät, die höchstmögliche Bewertung.
Forscherinnen und
Forscher des KIT und FZJ haben für AtmoSat eine neue Methode
entwickelt, mit der 3D-Karten der wichtigsten atmosphärischen
Spurengase wie Ozon, Methan und Wasserdampf per Infrarot-Fernerkundung
erstellt werden können. Das GFZ ist, unter der Leitung von Jens
Wickert, GFZ-Sektion Geodätische Weltraumverfahren [2] und Sprecher
des Helmholtz-Topics GPS-Atmosphärensondierung [3], mit einem
Instrument zur sogenannten GPS-Radiookkultation beteiligt. Bei diesem
neuen Messverfahren registriert ein Empfänger an Bord des Satelliten
Signale von Satellitennavigationssystemen und misst mit hoher
Genauigkeit den Einfluss der Atmosphäre auf die Laufzeiten der
Signale. So lässt sich, wetterunabhängig und kalibrationsfrei, die
globale Temperaturverteilung bestimmen. Der Start von AtmoSat ist für
das Jahr 2023 geplant.
Das Bundesministerium für Bildung
und Forschung BMBF unterstützt den Ausbau bedeutender Infrastrukturen
wie Instrumente, Großgeräte und Informationsinfrastrukturen für die
Wissenschaft. Welche Infrastrukturen in der nächsten
Legislaturperiode förderungswürdig sind, legt sie in der nationalen
Roadmap für Forschungsinfrastrukturen fest. Vor einer möglichen
Aufnahme in die Roadmap steht die Begutachtung durch einen vom
Wissenschaftsrat eingesetzten Ausschuss. Dieser hat insgesamt elf
große Infrastrukturen mit Volumen von jeweils mehr als 50 Millionen
Euro begutachtet, darunter AtmoSat. Laut Wissenschaftsrat sind die von
AtmoSat generierten Daten „einzigartig“ und „von
höchster Relevanz“.
Die neuartigen Daten, die der
Satellit liefert, können neben der Erforschung des Klimawandels auch
für eine verbesserte Wettervorhersage verwendet werden. Die ebenfalls
geplante Infrastruktur ermöglicht einen intensiven weltweiten
Austausch der Wissenschaftsgemeinschaft und schafft damit die
Bedingungen zur Verbesserung von Klimamodellen. In seiner Bewertung
geht der Wissenschaftsrat außerdem davon aus, dass AtmoSat die Rolle
Deutschlands in der Klimaforschung maßgeblich ausbauen werde.
Pressemitteilung des KIT zu AtmoSat
[4]
Pressemitteilung des Wissenschaftsrates zu AtmoSat [5]
es_AtmoSat2.png
raumverfahren/
erensondierung/
tmosat-vom-wissenschaftsrat-herausragend-bewertet.php
details/article/hoechstmoegliche-bewertung-fuer-klimafo
rschungs-und-datenprojekt-atmosat-durch-wissenschaftsra
t/