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Bodenfeuchtemessungen in Marokko
- PMARS-Arbeitssgruppe am GNSS-Messstandort für Bodenfeuchte in Marokko.
[1]
- © GFZ
Aufgrund des Klimawandels ist eine Zunahme der
Häufigkeit von meteorologischen Extremereignissen (Überschwemmungen
und Trockenperioden) zu beobachten. Aus diesem Grund ist die
Beobachtung von Wasserstand und Bodenfeuchte für die Verbesserung
hydrologischer Modelle, wichtig vor allem in Gebieten mit
landwirtschaftlichem Hintergrund wie in
Marokko.
Satellitenbasierte Altimetrie (JASON-2) oder
Bodenfeuchte (SMOS Messungen) bieten hohe Genauigkeiten aber mit
unzureichender räumlicher und zeitlicher Auflösung. Bodenbasierte
Instrumente bieten eine hohe Genauigkeit und zeitliche Auflösung aber
nur lokal. Die GNSS-Reflektometrie (GNSS-R) bildet eine gute
Ergänzung zu den bekannten Messmethoden.
Ziel des
marrokanisch-deutschen Forschungsvorhabens PMARS (Programme
Maroc-Allemand de Recherche Scientifique) ist es daher, die Grundlage
für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zu schaffen und somit die
hydrologischen Modelle mit Bodenfeuchteparametern und
Wasserstandshöhen zu verbessern. Die wissenschaftliche zusammenarbeit
ist zwischen der GFZ und das Labor zur Analyze von Hydrauliksysteme
der Universität von Mohammedia für Ingenieure in Rabat, Marokko. Das
Projekt wird finanziert vom deutschen und marokkanischen Ministerium
für Bildung und Forschung.
Die erste PMARS-Messkampagne
wurde am 16. Dezember 2013 in der Nähe des Staudamms Hassan II,
Midelt, Marokko, begonnen (32°47´30.06´´N,
4°46´06.21´´W).
Dabei wurden zwei GNSS-R-Experimente
durchgeführt. Der erste GNSS-Versuchsaufbau wurde direkt auf der
Staumauer installiert, um Wasserstandsänderungen des Stausees zu
messen. Um das direkte und reflektierte GPS-Signal separat
registrieren zu können, wurden drei Antennen benutzt. Eine Antenne
zeigt in Richtung Zenit, um die direkten Signale zu empfangen und zwei
andere Antennen zeigen in Richtung des Wassers, um die reflektierten
GPS-Signale (L1 und L2) zu registrieren.
Der zweite
GNSS-Versuchsaufbau wurde in der Nähe des Staudammes für
Bodenfeuchtemessungen installiert. Um aussagekräftige Ergebnisse zu
erhalten, wird die Station ein Jahr lang Daten erfassen. Die GNSS-R
basierten Bodenfeuchteparameter werden dabei mit Daten anderer
Bodenfeuchtesensoren des Herstellers TOMS® [3] verglichen.
Zusätzlich werden in regelmäßigen Abständen vor Ort Bodenproben
genommen und die Bodenfeuchte analysiert.
Referenzen:
[1] K. M. Larson, J. J. Braun,
E. E Small, V. U. Zavorotny, E. D. Gutmann, and A. L. Bilich: : GPS
Multipath and Its Relation to Near-Surface Soil Moisture Content, IEEE
JSTARS, Vol. 3, No. 1, 2010, Doi:
10.1109/JSTARS.2009.2033612.
[2] J. Beckheinrich, G. Beyerle,
S. Schön, H. Apel, M. Semmling, J. Wickert: WISDOM: GNSS-R based
flood monitoring, in Proc. IEEE Workshop on Reflectometry Using GNSS
and Other Signals of Opportunity (GNSS+R), 10–11, 2012. Doi:
10.1109/GNSSR.2012.6408257
[3] http://www.tomst.com/site/en/
[2]
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